Die Annahme von Werten

Was ist

Mein Interesse gilt dem verborgenen Dazwischen und dem unausgesprochenen Dahinter. Oft sind Ausnahmezustände, die uns auf unser essentielles Sein zurückwerfen, dabei die Ausgangspunkte meiner Arbeiten.

Die Arbeit »Was ist« versucht den Moment der Machtlosigkeit gegenüber unserer eigenen Vergänglichkeit zu umschreiben. Sie schafft mit ihrer nüchternen und klaren Ästethik eine subtile Ebene der Betrachtung. Da existiert eine offensichtliche Nacktheit der Räume und Portraitierten, die einen schalen Geschmack von Bloßstellung, Beklemmung und Unverständnis hinterlässt. Alleine mit sich sein; keine Nähe erfahren; bedrückt sein von dieser Leere. Was mache ich? Wo gehe ich hin? Gibt es ein Nachher? Die Bilder leben dabei von einer Stille, die wie ein Innehalten die kurzatmigen Wahrnehmungsgewohnheiten aufbricht.

Die in meinen Arbeiten abgebildeten Personen, ihre Körper und Köpfe, verstehe ich als Projektionsfläche unserer Erinnerungen und der Rotation unserer Gedanken. Durch die Loslösung der Portraitierten von einem individuellen, kontextuellen Zusammenhang, bieten sie dem Betrachter eine Möglichkeit der Identifikation an. Sie evozieren Gefühle zwischen Angst, Sehnsucht, Kampf und Mut. Mich interessiert hierbei vor allem der Kippmoment zwischen Schönheit, als offensichtliche Oberfläche und dem dahinter verborgenen Scheitern. Bei längerer Betrachtung kann sich diese Irritation als Raum in unseren Köpfen auftun und dabei unsere inneren Reserven und Konflikte ansprechen.